Ehrenamt - Hospizarbeit
…… umfasst alles, was mit dem Verstand zusammenhängt- den gesamten wissenschaftlichen Anspruch, das Experimentieren, das Forschen und das Studieren. All das muss aber immer mit einer Freundschaft des Herzens verbunden sein – mit einer individuellen und persönlichen Fürsorge und Beziehung. (Cicely Saunders, 1999)
Motivation einer Ehrenamtlichen
"Es war Sonntagabend, zwei Tage vor dem Tod meiner dementen Mutter, die ich alleine pflegte und die seit 20 Tagen in der Sterbephase war. An diesem Abend hatte ich das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben. Ich fühlte mich total überfordert, weinte nur noch. In meiner Verzweiflung erinnerte ich mich, dass ich im Besitz eines Flyers vom Hospiz Via Luce war. Ich fasste mir ein Herz und rief dort an. In diesem Telefonat erfuhr ich nicht nur Trost, sondern mir wurde auch umgehende Hilfe zugesagt. Schon am nächsten Morgen kam Schwester Brigitte und sagte mir, dass ich das Leid meiner Mutter nicht alleine tragen muss: Sie würde alles regeln, ich bräuchte mich um nichts zu kümmern. Und so war es auch. Alles wurde sofort umgesetzt. Ich war so unendlich dankbar!
Nach dem Tod meiner Mutter - ich begleitete sie bis zuletzt - reifte in mir der Entschluss, aus Dankbarkeit anderen etwas von dem zurückzugeben, was mir in höchster Verzweiflung zuteil wurde. Ich will die Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin machen, um ebenfalls Hilfe und Trost im Sterben zu leisten. Vielleicht auch noch letzte Wünsche und Bedürfnisse erfüllen und auch Angehörigen zur Seite stehen.
„Die Auseinandersetzung mit dem Tod führt mich hin zum Leben“ - diesem Satz, den ich einmal las, möchte ich durch die Hospizarbeit Gewicht geben. Ich sehe sie als Bereicherung meines 3. Lebensabschnitts."
Ursula Feiß